In den vergangenen zwanzig Jahren wurde in vielen Ländern eine neue Sozialpolitik unter
Stichworten wie Work Not Welfare Arbeit statt Sozialhilfe Arbeitsintegration 1-Euro-Jobs
Integration statt Rente oder Ähnlichem durchgesetzt. Diese Sozialpolitik lässt sich mit einem
aus dem Amerikanischen stammenden Neologismus kurz als Workfare bezeichnen (als Zusammenzug der
Worte Work und Welfare). Die vorgelegte Untersuchung unternimmt den im deutschsprachigen Raum
bislang einzigartigen Versuch Workfare in einer umfassenden Weise zu erklären. Die
Untersuchung bleibt nicht bei den Oberflächenphänomenen stehen sondern bestimmt die Sache
gleichsam von den Wurzeln her: Wie hat es zum ganzen sozialstaatlichen Wechsel von Welfare
(Wohlfahrt) zu Workfare kommen können? Welche politischen Hauptströmungen der Zeit befördern
den Wechsel und welche Motive stehen dahinter? Wie funktioniert Workfare genau respektive
welche Massnahmen gehören zu Workfare und wie werden sie konkret umgesetzt? Wird das von
Workfare offiziell Versprochene erreicht und wenn nicht warum nicht? Welche Folgen haben die
Workfare-Massnahmen für die Direktbetroffenen? Inwiefern wird via Workfare und die um Workfare
lancierten öffentlichen Debatten (z.B. Missbrauchsdebatte) Druck auf die allgemeine Bevölkerung
ausgeübt? Welchen Einfluss nimmt Workfare auf die generelle gesellschaftliche Entwicklung im
Besonderen auf Familie Arbeit und Bildung? In Beantwortung dieser Fragen stützt die
Untersuchung sich auf eine Vielzahl von theoretischen und empirischen Studien vor allem aus den
USA Kanada und Grossbritannien. Es werden zentrale Grundlagenwerke zur ganzen Workfare-Politik
kritisch einbezogen und von deren Motiven her erläutert. Der im Untertitel angezeigte
Zusammenhang mit der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung (globalisierter Kapitalismus) wird
jederzeit hergestellt wodurch sich ganz neue Einsichten ergeben. Schlagartig wird klar welche
Intentionen sich mit Workfare wirklich verbinden. Das Buch ist ohne akademische Scheuklappen
geschrieben und will in erster Linie aufklären. Es wendet sich entsprechend an alle die an
einem aufgeklärt-kritischen Urteil interessiert sind.