Der Boden ist in den letzten Jahren zu einem zunehmend wichtigen und politisch umkämpften Thema
geworden. Wenn er zum Investitions- und Spekulationsobjekt für das globale Kapital verkommt
dann explodieren die Wohnpreise was wiederum zu sozialen Verdrängungen und Verwerfungen führt.
Dagegen formiert sich Widerstand. Wem der Boden gehört wem er gehören soll und nach welchen
Regeln er genutzt werden kann - das sind Fragen die in Zürich Genf Berlin Paris Madrid
Warschau New York aber auch in Delhi Kapstadt oder Rio de Janeiro verhandelt werden.Boden
bedeutet aber selbstverständlich mehr als 'nur' wohnen. Aus ihm entspringt Leben er ist eine
ökologische Grundlage unserer Existenz. Die skrupellose Ausbeutung von Bodenschätzen
widerspiegelt nicht zuletzt das gestörte Verhältnis von Mensch und (nicht-menschlicher) Natur.
Und um den Boden ranken sich noch immer nationalistisch-chauvinistisch aufgeladene Ideologien
die sich in Gewaltausbrüchen und Kriegen entladen - jüngst in der Ukraine.Das Denknetz-Jahrbuch
2022 widmet sich der vielschichtigen Thematik des Bodens. Ein Schwerpunkt wird dabei auf den
Aspekt von Boden und Wohnen gelegt.