Heiligabend 1944: In der Nacht flieht die sechsjährige Gerlinde mit ihrer Mutter Elisabeth und
ihren beiden Brüdern heimlich ohne Wissen der anderen Dorfbewohner über die vereiste Oder aus
dem idyllischen Matschdorf einem winzigen vorpommerschen Dorf an der Eilang. Vier Monate lang
bis zur Kapitulation flüchten sie mit einem Treck durch den Osten des zusammenbrechenden
Nazi-Deutschlands vor der heranrückenden Roten Armee.Als der Krieg zu Ende ist versuchen sie
zurückzukehren und hoffen auf Frieden ein Wiedersehen mit den Lieben und einen Neuanfang. Doch
das jetzt polnische Matschdorf werden sie nicht mehr erreichen. Denn schon die Rückkehr in den
Oderbruch wird zu einer Reise in Hunger Verlust und Gewalt.Schau nicht hin schau nur
geradeaus erzählt aus der Perspektive des kleinen Mädchens wie Kriegserfahrungen zu
traumatisierenden 'Ur-Erfahrungen' werden. Die 'Kriegskinder' von damals sind die Eltern der
heutigen 'Kriegsenkel'. Ein deutsches Schicksal? Auch. Vor allem aber eines das alle Menschen
auf der Welt teilen die frühe Kriegs- Gewalt- und Fluchterfahrungen machen mussten. Wie
individuelles Erleben der einen Generation die Realität der nächsten prägt zeigt diese
anrührende gleichermaßen persönliche wie gesellschaftlich hochaktuelle Erzählung.