Kerstin Fischer und Anatol Stefanowitsch legen mit diesem Band die erste und lang erwartete
Überblicksdarstellung der Konstruktionsgrammatik vor. Aufgrund seines zugänglichen Stils hat
das Buch das Zeug zu einer echten Einführung. Die Anschlussfähigkeit in die etablierten
Forschungsfelder der Linguistik wird durch Kapitel zum Erst- und Zweitspracherwerb zur
Typologie zur Korpuslinguistik zur formalen und historischen Grammatikforschung und zur
Interaktionslinguistik sichergestellt. Peter Auer (Freiburg) Die Konstruktionsgrammatik hat
sich in jüngerer Zeit zu einer vielversprechenden Gruppierung von theoretischen Ansätzen
entwickelt die generative Aspekte kognitive und teilweise neuronale Befunde aber auch
sprachtypologische Perspektiven unter sich vereinigt. Der vorliegende Band bietet eine
hervorragende Übersicht über die verschiedenen Richtungen innerhalb der Konstruktionsgrammatik
und zeigt gleichzeitig sehr anschaulich wie diese sich auf so verschiedene Gebiete wie den
Erstspracherwerb den Zweitspracherwerb die diachrone Linguistik im Sinne der
Grammatikalisierungsforschung und auf die Korpuslinguistik anwenden lässt. Ebenso wird
überzeugend dargelegt wo sich aus typologischer Sicht Grenzen der Radikalen
Konstruktionsgrammatik zeigen wie sich pragmatische Eigenschaften von Konstruktionen mittels
Methoden der interaktionalen Linguistik klarer erfassen lassen und wie sich die
Konstruktionsgrammatik zur Head-Driven Phrase Structure Grammar verhält. Insgesamt kann ich
diesen vielseitigen und in jeder Hinsicht anregenden Band als ausgezeichnete Übersicht über den
aktuellen Forschungsstand in der Konstruktionsgrammatik mit all ihren Implikationen für
verschiedenste Gebiete der Linguistik nur empfehlen. Walter Bisang (Mainz)