Was bedeutet der Begriff der Erziehung für die Pädagogik und die Erziehungswissenschaft(en)?
Warum gibt es im heutigen deutschsprachigen akademischen Diskurs inkonsistente disziplinäre
Bezeichnungen für diese Begriffe? Wie lässt sich der Begriff der Erziehung übersetzen und
welche Rolle spielt dabei die jeweilige Intention eines Autors? Um eine Antwort auf diese
Fragen in und mit Fremdsprache(n) zu finden analysiert die Autorin drei vom Japanischen ins
Deutsche übersetzte Primärtexte von Motomori Kimura (1895-1946) einem Schüler aus dem
philosophischen Kreis der Kyoto-Schule. Er widmete sich dem Studium der Philosophie des
deutschen Idealismus bevor er sich der Pädagogik zuwandte. Kimuras Hauptkritik an der
Absolutheit der Vernunft für das gesamte Sein des Menschen in der Gesellschaft spiegelt sich in
diesen Texten sowohl inhaltlich als auch formal wider. Diese Arbeit versteht sich als
grundlegende Einführung in die Erziehungsphilosophie Kimuras und zeigt zugleich anhand der
Übersetzungsarbeit die unterschiedlichen Ausrichtungen von Pädagogik und
Erziehungswissenschaft(en) in anderen wissenschaftlichen Disziplinen wie der Philosophie und
Ästhetik auf.