Angesichts der zunehmend spezialisierten Einzelforschungen gibt die Studie einen Überblick über
thematische Hauptlinien von Brechts China-Rezeption und zwar durch den Nachweis einer
zweifachen Kontinuität dieser Rezeption. Das geschieht in der chronologischen Folge der
Rezeptionsphasen und in der Verschränkung philosophischer poetologischer und poetischer Sujets
- und bei alldem im Blick auf die intensiven Berührungen zwischen Philosophie und Poesie die
Brecht an derchinesischen Tradition anziehen und deren Dynamik sein Werk übernimmt. Das
Ergebnis zeigt dass die Phasen von Brechts China-Rezeption sich signifikant mit den
Hauptphasen seines politischen Denkens decken und dass sich daraus jeweils spezifische
Voreinstellungen ergeben. Die Hauptaufgabe dieser Arbeit liegt im Aufweis dieser Kontinuitäten
in einem weiten materialreich dokumentierten Überblick. Einzelne Textanalysen machen darüber
hinaus exemplarisch sichtbar wie entschieden dialogisch Brechts China-Rezeption beschaffen
ist.