Europas größtes Braunkohlegebiet liegt im äußersten Westen Deutschlands zwischen Köln Aachen
und Mönchengladbach. Angesichts der gigantischen klimatischen Umbrüche wirkt es fast
anachronistisch dass sich Tag für Tag noch immer ein riesiger Schaufelradbagger durch das
Erdreich wühlt und eine immer größer werdende Wunde in die Landschaft reißt. Dem schier
endlosen Bedarf an Energie sind bereits Dutzende Ortschaften Dörfer und Kleinstädte zum Opfer
gefallen. 50.000 Menschen wurden von Kraftwerksbetreiber und Landesregierung umgesiedelt oder
flohen aus eigenem Antrieb.Der Fotograf Matthias Jung reist seit über zehn Jahren immer wieder
in das Rheinische Braunkohlerevier. Mit seiner Kamera hat er dabei nicht nur die dystopische
Neuformierung der Landschaft dokumentiert sondern vor allem die Menschen und Schicksale
dahinter: Umweltaktivisten und Waldbesetzer die Rheinische Kartoffelkonigin und das Maipaar
Bürgerbeirat und Schützenverein.Den zahlreichen Porträts stellt Jung Aufnahmen von Objekten zur
Seite die wie die Menschen in ein neues Zuhause umziehen mussten. Wie archäologische
Fundstücke erzählen sie von einem Leben das droht in Vergessenheit zu geraten.