Mit dem dritten Pflegestärkungsgesetz hat der Gesetzgeber explizit formuliert was seit langem
Rechtsprechung des Bundessozialgerichtes und Notwendigkeit einer wettbewerblichen Ordnung im
preisregulierten Markt ist: die Berücksichtigung eines angemessenen Unternehmerrisikos bei der
Preisfindung für die Anbieter in der Pflegelandschaft. Ein Jahr ist vergangen seit die
IEGUS-Studie Unternehmerisches Wagnis in der stationären Pflege erschienen ist - eine Studie
mit deren Expertise die Diskussionen um Begrifflichkeiten Kalkulationsprinzipien und auch die
'angemessene Rendite' der Pflegeheimbetreiber neu basiert wurden.Gleichzeitig wurde der breite
Wunsch der Branche deutlich die entsprechende Analyse auch für den Bereich der professionellen
ambulanten Pflege zu erhalten. Diese legt das IEGUS Institut für Europäische Gesundheits- und
Sozialwirtschaft erneut im Auftrag des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.
V. (bpa) und in Zusammenarbeit mit der contec Unternehmensberatung tätig nun vor. Mögen
Rechtsprechung und viele Grundbegrifflichkeiten vergleichbar sein - ein 'Ableger' der Arbeit
für die stationäre Pflege ist die neue Studie keinesfalls: zu differenziert ist die Situation
der über 13.000 Pflegedienste in Deutschland zu unterschiedlich sind die Rahmenbedingungen in
den Bundesländern zu anders ist auch die jeweilige Beziehung zwischen den Kunden und den
Pflegenden.Der Markt der ambulanten Pflege in Gänze ist bislang vergleichsweise wenig
erforscht. Umso mehr musste es Aufgabe der Studienautoren sein das vorhandene Wissen
zusammenzutragen eine Vielzahl von Studien zu Einzelaspekten einzubeziehen und mit aktuellem
Praktikerwissen zu reflektieren. Im Ergebnis liegen nunmehr eine themenspezifisch gezielte
Aufarbeitung des Themas Definitionen der Begrifflichkeiten die notwendige Beschreibung der
Kalkulationsmethodik und auch maßgebliche Ansätze zur Quantifizierung vor. Die IEGUS-Studie
wurde wiederum durch einen Expertenbeiratmit maßgeblichen Vertretern der Wissenschaft der
Unternehmensberatung finanzierenden Banken und sehr erfahrenen ehemaligen Führungskräften aus
Pflegekassen und Verbänden begleitet.Im Bereich der ambulanten Pflege ist die Kultur des
Entgelteverhandelns zwischen den Leistungsanbietern und den Kostenträgern noch eher wenig
entwickelt. Es ist Zielsetzung der Studie Eckpunkte zu setzen und Orientierungen zu geben auf
deren Basis sich diese Kultur sowohl in den üblicherweise durchgeführten Verhandlungen auf
Verbändeebene aber auch in den künftig häufiger werdenden Einzelverfahren entwickeln kann.