Hamburg ist die Stadt der Kontorhäuser. Vor dem Zweiten Weltkrieg musste man den Blick schon
auf London oder die Metropolen der USA lenken um vergleichbar viele architektonisch
hochwertige und konzeptionell schlüssige Bürohäuser an einem Ort zu finden. Bereits damals
präsentierte sich die Hamburger Innen stadt als geschäftige City ebenfalls ein einzig artiger
Umstand. Umso erstaunlicher ist es dass die Hamburger Kontorhausarchitektur bis heute keine
umfassende Würdigung erfahren hat. Diese Lücke schließt nun der reich bebilderte Band von Ralf
Lange. Anhand von rund 100 Beispielen wird hier die Entwicklung der Kontorhäuser von den
Anfängen in den 1880er Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg nachgezeichnet: Ihren ersten Höhepunkt
erfuhr die Kontorhausarchitektur mit dem Heimatstil und der Reform architektur um 1910. In der
Weimarer Republik wurde das Repertoire dann um expressionistische Formen bereichert. In dieser
Zeit entstanden so bedeutende Bauten wie das Chilehaus oder der Sprinkenhof die heute als
potenzielles Weltkulturerbe gelten. Ergänzt um eine vollständige Liste aller erhaltenen
Kontorhäuser und Biografien ihrer Architekten ist dieser Titel ein wertvolles Standardwerk für
alle am Hamburger Stadtbild und seiner typischen Architektur Interessierten. Mit einem
Verzeichnis aller erhaltenen Kontorhäuser in Hamburg sowie Kurzbiografien ihrer Architekten von
Jan Lubitz.