Noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs plante die Wehrmacht die Einrichtung des
Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlagers (Stalag) X B im niedersächsischen Sandbostel. Bis zur
Befreiung am 29. April 1945 waren hier mehrere Hunderttausend Gefangene aus der ganzen Welt
interniert. Ihre Behandlung war durch völkerrechtliche Verträge geregelt doch wurde regelmäßig
gegen diese verstoßen. Den sowjetischen Soldaten verweigerte die Wehrmacht jeglichen Schutz
durch das Völkerrecht. Tausende von ihnen starben an Hunger und Krankheiten. Die im April 2013
in der Gedenkstätte Lager Sandbostel eröffnete Dauerausstellung und das Buch geben einen
eindrucksvollen Überblick über die Geschichte des Ortes.Im Mittelpunkt stehen die Schicksale
der Kriegsgefangenen und der etwa 9.500 KZ-Häftlinge die kurz vor Kriegsende - unter anderem
aus dem KZ Neuengamme - nach Sandbostel kamen. Weitere Themen sind die Nachnutzung des Geländes
- u.a. als britisches Internierungslager und als Notaufnahmelager für DDR-Flüchtlinge - und die
Entstehung der Gedenkstätte. Das Buch präsentiert einen Großteil der Ausstellungsexponate und
-texte. Sie werden durch vertiefende wissenschaftliche Aufsätze der Kuratorinnen und Kuratoren
ergänzt.'Sandbostel ist in einem Atemzug zu nennen mit Namen wie Bergen-Belsen Gardelegen
Wietzendorf oder Esterwegen.'Jürgen Trittin 1994