Am 28. April 1933 fand in der Klosterschule in Hamburg eine Pausenkonferenz statt auf der -
lt. Protokollbuch - der Ankauf eines Hitlerbildes die Übertragung der Führerrede am 1. Mai in
die Aula der Schule sowie die »nichtarische Abstammung« einzelner Kollegiumsmitglieder
thematisiert wurden. Für Dr. Walter Bacher (1893 - 1944) Sohn jüdischer Eltern die ihn gleich
nach der Geburt hatten taufen lassen Sozialdemokrat und seit Jahren ein beliebter und
engagierter Lehrer an der Schule und seine ebenfalls sozialdemokratische aus einer jüdischen
Familie stammende Frau Clara Bacher geb. Haurwitz (1898 - 1944) begann an diesem Tag ein
beruflicher und persönlicher Niedergang. Nach langer Arbeitslosigkeit und mehreren Jahren als
Lehrer an der jüdischen Talmud Tora Schule wurde Walter Bacher zusammen mit seiner Frau in das
Ghetto Theresienstadt deportiert und 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Barbara Brix zeichnet das
Leben der beiden engagierten Lehrkräfte in Text und Bild nach und leistet damit auch einen
wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung nationalsozialistischer Verfolgung im Schulbereich. Das Buch
ist eine stark erweiterte Neuausgabe der 1997 erschienenen Biografie Walter Bachers von Barbara
Brix.