Rund hundert Bronzeskulpturen und Fotografien aus über hundert Jahren treffen in der exquisiten
Sammlung Thomas Herrendorf aufeinander und vermitteln ein konzentriertes und zugleich
facettenreiches Bild des nackten Mannes oder - um den kunsthistorischen Terminus zu bemühen -
des männlichen Aktes in der bildenden Kunst. Die Gegenüberstellung von Fotografie und Skulptur
ist dabei von spielerischer Natur sie offenbart Entsprechungen und Gegensätze und wirft ein
prägnantes Licht auf die Rezeption und Wirkung des unbekleideten männlichen Körpers in den
beiden so unterschiedlichen Kunstmedien. Der gleichberechtigte Dialog der Werke führt dabei zu
überraschenden und durchaus auch provokanten Sichtweisen. Die Auswahl umfasst Werke von Hugo
Lederer und Will McBride Auguste Rodin und Boris Ignatowitsch August Kraus und Herbert Tobias
Arno Breker und Robert Mapplethorpe Clemens Pasch und Andreas Fux sowie zahlreicher anderer.
Der begleitende Essay von Boris von Brauchitsch beleuchtet das ästhetische und
gesellschaftliche Spannungsfeld des vergangenen Jahrhunderts in dem sich der männliche Akt -
euphorisch gefeiert und erbittert angefeindet - einmal mehr als Kunst behaupten konnte.