Ausgangspunkt dieses Buches ist der Frühling einer subkulturellen Bewegung im Umfeld besetzter
Häuser selbstverwalteter Projekte und ungenutzter Brachen im Zentrum Berlins. Eine Unzahl von
Kollektiven ergriff die Gelegenheit sich diese Räume anzueignen und sie jenseits der
Spielregeln der kapitalistischen Marktwirtschaft zu nutzen. Eine seit Jahrzehnten gewachsene
Graffiti-Szene traf sich mit Künstler*innen und Aktivist*innen aus aller Welt um neue
ästhetische Ausdrucksformen zu erfinden und ein Recht auf Stadt für alle zu reklamieren. Es
folgte eine kreative Explosion in den Straßen. Es war der euphorische Aufbruch einer Bewegung
die glaubte die Trennung zwischen Kunst und Alltagsleben auflösen und den öffentlichen Raum zu
einem Gesamtkunstwerk umgestalten zu können. »BITTE LEBN« ist die einzigartige und aus einer
aktivistischen Perspektive geschriebene Geschichte und fotografische Dokumentation dieser
Bewegung von urbaner Kunst und Subkultur in Berlin zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Das reich
illustrierte Buch fragt aber auch nach den Grenzen künstlerischer Aktionsformen die Gefahr
laufen selbst zur Marke und zum Standortfaktor im Wettbewerb der Metropolen zu werden.