»Wir wollen leben und werden es wagen weil wir dieses wunderbare freie abenteuerliche Leben
zurückhaben wollen.« Diesen Satz schreibt unmittelbar nach Kriegsende Suzanne Maudet eine
französische Deportierte der im April 1945 auf dem Todesmarsch zusammen mit acht Mitgefangenen
die Flucht aus den Fängen der Nazis glückt.Zusammen sind sie neun Freundinnen sechs aus
Frankreich zwei Holländerinnen und eine Spanierin. Alle sind sie von den Nazis gefangen
genommen und in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert worden. Im Frauenaußenlager
Leipzig-Schönefeld des KZ Buchenwald mussten sie für den Rüstungskonzern HASAG Zwangsarbeit
leisten und Panzerfäuste anfertigen.Bei der Räumung des Lagers im April 1945 fassen sie den
Entschluss zu fliehen und sich zu den amerikanischen Linien durchzuschlagen. Unterwegs
begegnen sie Bauern und Dorfbewohnern umherirrenden Soldaten und Kriegsgefangenen stets mit
dem Risiko denunziert zu werden oder vom Geschützfeuer der letzten Artilleriegefechte zwischen
sich auflösender Wehrmacht und vorrückenden Alliierten getroffen zu werden. Aber auch
unerwartete Hilfe wird den flüchtenden Frauen zuteil. Nach acht abenteuerlichen Tagen stoßen
sie auf amerikanische Truppen und sind endlich in Sicherheit.Das Überraschende dieser
Geschichte ist ihr allen Gefahren trotzender Charme der übermütige schelmische Humor der
selbst den ernstesten Situationen noch eine Situationskomik abzugewinnen vermag. Es ist diese
jugendliche fast unbekümmerte Frische die vor einem Hintergrund der dramatischer kaum sein
könnte die Farbe dieses außergewöhnlichen Textes ausmacht. Er vibriert geradezu vor Lebenslust
und Optimismus ist beflügelt von euphorischer Vorfreude auf die Freiheit.Bereits 1945 46
verfasst ist diese literarische Neuentdeckung ein kleines Juwel.