Sohn-Rethels Wunsch nach einer akademischen Karriere im Anschluss an seine Promotion 1928 (s.
Band 1 der Werkausgabe: Von der Analytik des Wirtschaftens) ging nicht in Erfüllung. Weder
gelang es ihm im Bereich der Nationalökonomie unterzukommen noch fand er mit seinen
philosophischen Entwürfen (s. Band 3 der Werkausgabe erscheint 2015) Anschluss an das
Frankfurter Institut für Sozialforschung.Vermittelt durch seinen Ziehvater den
Großindustriellen Ernst Poensgen erhielt er dann aber 1931 eine Stelle beim Mitteleuropäischen
Wirtschaftstag (MWT) in Berlin wo er Gelegenheit hatte die Strategien des Großkapitals in der
Weimarer Republik und im Nationalsozialismus aus der Nähe zu untersuchen.Band 2 umfasst die in
dieser Zeit entstandenen Analysen die vor allem im Deutschen Volkswirt und den Deutschen
Führerbriefen veröffentlicht wurden. Ergänzt werden sie durch die Texte mit denen Sohn-Rethel
nach 1937 den Kontakt zu dem englischen Politiker und Journalisten Wickham Steed
herstellte.Erst 1973 hatte Sohn-Rethel dann Gelegenheit diese Aufzeichnungen unter dem Titel
Ökonomie und Klassenstruktur des deutschen Faschismus zu veröffentlichen. Sie stehen in der
Fassung der revidierten Ausgabe von 1992 unter dem Titel Industrie und Nationalsozialismus im
Mittelpunkt von Band 2.Sie werden durch unveröffentlichte Texte aus den 1930er Jahren und
Veröffentlichungen aus der Nachkriegszeit ergänzt die sich der Wirtschaftspolitik im Dritten
Reich widmen.