Horkheimer hatte 1946 das Gespräch mit Adorno über eine mögliche Fortsetzung der gemeinsamen
Arbeit an der Dialektik der Aufklärung mit der Frage beendet: »Wieweit hat man an der
Selbsterhaltung teilzunehmen und wieweit ist sie Wahnsinn?« Es ist die Frage wie nach
Auschwitz die Kritik der politischen Ökonomie als »Existentialurteil« zu entfalten wäre.Marx
war es noch möglich gewesen das Wahnhafte in ironischer und religionskritischer Anspielung auf
den Universalienstreit aufzulösen. Mit der Apokalypse des Johannes erläutert er nach der
Wertformanalyse im Kapital die »gesellschaftliche Aktion der Waren« die eine Ware zum
allgemeinen Äquivalent macht: als wären sie die zehn Herrscher die einem »Tier« ihre »Kraft
und Macht« übergeben sodass »niemand kaufen oder verkaufen« könne wenn er nicht »das Zeichen
oder den Namen des Tiers« habe oder die »Zahl seines Namens«. Das Tier muss jedenfalls für die
Gesellschaft wie ein Universale für den Universalienrealisten wirklich existieren aber Waren
sind keine mythologischen Könige die es zu diesem Zweck dickfüttern könnten - und Marx erweist
sich genau hier als ein Universalienrealist wider Willen darin der Logik des Abaelard intuitiv
vielleicht ebenso verbunden wie der negativen Theologie des Judentums.Dieser 'Wille' ist zwar
unmittelbar aus der frühen junghegelianischen Kritik am Staat hervorgegangen über dessen
Funktion vermag aber erst die Kritik der politischen Ökonomie Entscheidendes beizutragen: dem
fortdauernden Gewaltverhältnis zwischen den Staaten entsprungen muss der Souverän beständig
dafür sorgen dass Geld nicht nur als Tauschmittel fungiert sondern eben darin zugleich das
Maß für eine durchschnittlich notwendige Zeit zur Produktion dessen was getauscht wird
anerkannt wird dass mit dem Geld also der Gegensatz zwischen den je konkreten lebendigen
»Privatarbeiten« die nur nominalistisch einander gegenübergestellt werden können und der
abstrakten universal gesellschaftlichen Arbeit »Arbeit sans phrase« als aufgehoben erscheint.
Das ist die im Tausch bejahte Voraussetzung - »Sie wissen das nicht aber sie tun es« - für die
unendliche Verhandlung über einen 'gerechten Lohn'. Und solche Gerechtigkeit wird entweder im
Hinblick auf die Souveränität des einzelnen Staats oder auf den die Nationalökonomien
umspannenden Weltmarkt eingeklagt (zum einen tun sich dabei - um die entsprechenden Schlagworte
zu verwenden - die 'Souveränisten' oder Nationalisten zum anderen die diesen so verhassten
'Globalisten' oder Neoliberalen hervor). Aus ihrem inneren Zusammenhang den Marx als
Modifizierung des Wertgesetzes aufgedeckt hat ergibt sich jedoch: keine Souveränität ohne
Weltmarkt kein Weltmarkt ohne Souveränität.All das fasst die Negative Dialektik beinahe en
passant in der »Maßkategorie der Vergleichbarkeit« zusammen: sie ist es tatsächlich die
Nationalökonomie und Weltmarkt stets vermittelt und zugleich in die Krise treibt unwahr allein
dadurch dass bei ihrer Geltung Hunger kein hinreichendes Motiv für Produktion sein kann.
Tilgte man sie aber blindlings - wie allenthalben unter dem Banner der Autarkiepolitik der das
Zerbrechen des Weltmarkts (wieder einmal) gerade recht käme - setzten sich aufs Neue anstelle
der »Rationalität die noch als Versprechen dem Tauschprinzip innewohnt« unmittelbare
Aneignung Gewalt und Vernichtungswahn ungehemmt durch. Und letzterer zielt mit der ihm eigenen
Logik auf die Juden insbesondere auf deren Souveränität in Israel.Wahre Kritik am
Tauschprinzip als dem identifizierenden des Denkens hingegen will »daß das Ideal freien und
gerechten Tauschs bis heute bloß Vorwand verwirklicht werde« so Adorno - oder wie es in der
Kritik des Gothaer Programms heißt: »Jeder nach seinen Fähigkeiten jedem nach seinen
Bedürfnissen!« Das schlechthin Unvernünftige das darin besteht den inneren Sinn der Zeit zum
äußeren der gesellschaftlichen Synthesis zu machen und darauf die Messbarkeit des substantiell
Verschiedenen zu begründen ersche