Die großen Dichtungen Spittelers sind für mich während des Krieges eine Entdeckung gewesen und
ich kann sagen dass sie mir die düsteren Jahre erleuchtet haben. Ich hatte das Gefühl einer
jener mächtigen Künstlerpersönlichkeiten zu begegnen von denen man bedauernd feststellt dass
sie nur selten hier und da in der Vergangenheit anzutreffen sind. Maler Dichter und Denker in
einem ist Spitteler einer der letzten großen Schöpfer von Mythen epischen Legenden
philosophischen Parabeln. Ohne Zweifel ist er der größte Dichter den die Schweiz jemals gehabt
hat. Sie verkörpert sich in ihm mit ihrer absoluten Unabhängigkeit des Denkens ihrem derben
Humor und ihrer robusten Natur ... Ich möchte hinzufügen dass mir Spittelers Charakter nicht
weniger außergewöhnlich erscheint als seine Kunst ... Er war sein ganzes Leben lang frei
allein - und glücklich dank des Lichtes und der Wärme seiner eigenen inneren Sonne. Romain
Holland anlässlich der Nominierung Carl Spittelers für den Literaturnobelpreis. Der
Schriftsteller Carl Spitteler (1845-1924) der 1919 als erster Schweizer mit dem
Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde ist uns vor allem in Zusammenhang mit seinen
mythologischen Epen in Erinnerung geblieben in denen er moderne Versionen der antiken Götter-
und Heroengeschichten niederschrieb. Daneben verfasste er zahlreiche kürzere Prosastücke
Gedichte und Essays die heute leider zum Großteil in Vergessenheit geraten sind. Der
vorliegende Band enthält Spittelers Lachende Wahrheiten eine Sammlung seiner Essays aus dem
Jahre 1917.