Erniedrigte und Beleidigte war das erste große Werk das Fjodor Dostojewski (1821-1881) im
Anschluss an seine achtjährigen Verbannung nach Sibirien schrieb. Der Roman erschien im Jahre
1861 in der St. Petersburger Monatsschrift Wremja . Er ist eine exzellent geschriebene
sentimentale Geschichte der vergeblichen zerstörerischen Liebesbeziehungen die befangen sind
in der gesellschaftlichen Hierarchie in der Macht des Geldes und in der Hoffnungslosigkeit der
Armut. Selbstlose Liebe Stolz und auswegloses Elend der schutz-und hilfslosen Einwohner St.
Petersburgs erwecken bei den Leser das Gefühl der hoffnungslosen Trauer. Nur gemeinsam und nur
im Bewusstsein ihrer eigenen moralischen Würde können die Armen Menschen stark sein. Dieses
immer erneute Aufwühlen eines Schmerzes und das Sich-Weiden daran war mir durchaus verständlich
ist es doch ein Genuss vieler Beleidigter und Gekränkter die vom Schicksal gebeutelt und sich
der Ungerechtigkeit ihres Schicksals bewusst sind. - so Iwan Petrowitsch der Erzähler im
Roman. Dieser Schmerz und das Gefühl der Ungerechtigkeit begleiten den Leser durch den gesamten
Roman und bleiben noch lange danach.