Selberlebensbeschreibung ist ein von Jean Paul verfasstes autobiografisches Fragment welches
nach seinem Tode im Jahr 1826 von seinem Freund Christian Otto herausgegeben wurde. Paul
beschreibt darin seine Kindheit in der ländlichen Idylle des Pfarrdorfes Joditz. Obwohl er nur
wenige Lebensjahre umfasst und bereits mit dem Beginn der Schulzeit abbricht liefert der Text
zahlreiche Anhaltspunkte für die Charakterisierung Jean Pauls und enthält viele Motive die
sich auch im späteren Werk des Schriftstellers wiederfinden lassen. Es war im Jahr 1763 wo der
Hubertsburger Friede zur Welt kam und gegenwärtiger Professor der Geschichte von sich und zwar
in dem Monate wo mit ihm noch die gelbe und graue Bachstelze das Rotkehlchen der Kranich
der Rohrammer und mehre Schnepfen und Sumpfvögel anlangten nämlich im März und zwar an dem
Monattage wo falls Blüten auf seine Wiege zu streuen waren gerade dazu das Scharbock- oder
Löffelkraut und die Zitterpappel in Blüte traten desgleichen der Ackereh-renpreis oder
Hühnerbissdarm nämlich am 21. März und zwar in der frühesten frischesten Tagzeit nämlich am
Morgen um 1 Uhr was aber alles krönt war dass der Anfang seines Lebens zugleich der des
damaligen Lenzes war.