Der anarchistische Publizist und Schriftsteller Erich Mühsam (1838-1934) wurde bereits als
Schüler wegen sozialdemokratischer Umtriebe der Schule verwiesen. Von 1904 bis 1908 hielt er
sich abwechselnd in Italien Berlin Wien Paris und Ascona auf wo er Kontakt zu den
Lebensreformern auf dem Monte Verità hatte. Seit 1909 lebte er in München als Zentralfigur der
Schwabinger Bohème und war u. a. mit Lion Feuchtwanger Heinrich Mann Frank Wedekind und Fanny
zu Reventlow befreundet. 1919 gehörte Mühsam der Führung der Münchner Räterepublik an wofür er
bis 1924 in Festungshaft saß. Mühsam wurde am Tag des Reichstagsbrandes 1933 verhaftet und 1934
im KZ Oranienburg ermordet. In seinen Unpolitischen Erinnerungen schildert Mühsam eindrucksvoll
seine ersten literarischen Versuche die Wanderjahre quer durch Europa und schließlich das
Bohèmeleben in München das mit dem Ersten Weltkrieg sein Ende fand.