Der Kulturhistoriker und Geschichtswissenschaftler Oswald Spengler (1880-1936) gehörte mit
seinem zweibändigen immer wieder aufgelegten Geschichtswerk Der Untergang des Abendlandes zu
den umstrittensten Publizisten der Weimarer Republik. Das Werk das den Auf- und Niedergang von
Kulturen in langen Zyklen deutet wandte sich gegen die idealistische Schule der
Geschichtsschreibung die im Fortgang der Historie nur einen steten Weg zum Fortschritt sehen
will. In seiner Abhandlung Preußentum und Sozialismus die unter dem Eindruck des
Zusammenbruchs Deutschlands 1918 entstand entfaltet Spengler wie in seinem Hauptwerk eine
stupende Fülle an historischen kulturellen und geistesgeschichtlichen Bezügen erweist aber
auch mit Ausfällen gegen die Demokratie seine tiefe Verstörung angesichts der Ereignisse.