In ihrem 1876 veröffentlichten spätrealistischen Roman erzählt Marie von Ebner-Eschenbach
(1830-1916) die Leidensgeschichte der böhmischen Magd Bozena die sich im Haus des reichen
Weinhändlers Heißenstein vor allem um dessen vernachlässigte Tochter Rosa kümmert. Als Bozena
mit ihrem Geliebten die erste gemeinsame Nacht verbringt nutzt Rosa die Gelegenheit und flieht
zusammen mit einem jungen Offizier aus dem elterlichen Haus. Überwältigt von Schuldgefühlen
folgt Bozena dem Paar und kehrt nach dessen Tod mit deren Kind Röschen wieder zurück. Ohne
Hoffnung auf Erlösung von ihrer Schuld erträgt sie die Boshaftigkeiten der Hausherrin die
Röschen hasst bis ihr ehemaliger Geliebter wieder auftaucht.