Durch alle Zeiten und Kulturen hindurch beschäftigte man sich mit der Vorstellung eines Wesens
in dem das Weibliche wie auch das Männliche biologisch vereint sind. Doch noch nie war es den
als doppelgeschlechtlich kategorisierten Menschen möglich als ein drittes Geschlecht
gleichberechtigt neben Mann und Frau zu existieren. Denis Paul nimmt den geradezu
explodierenden medizinisch-naturwissenschaftlichen Diskurs über Hermaphroditismus um 1900 sowie
die Ursache dieser plötzlichen Veröffentlichungsflut in den Blick. Er analysiert wie die darin
erörterten Konzepte über Intersexualität zum Wandel des biologischen Geschlechtsverständnisses
führten und die immer wieder aus den Fugen geratende zweigeschlechtliche Ordnung
wiederherzustellen versuchten.