Als Hans Frankenthal im Sommer 1945 als Neunzehnjähriger nach Schmallenberg zurückkehrte
blickte er auf eine geraubte Jugend zurück. Der Sohn eines jüdischen Viehhändlers war mit
seiner Familie nach Auschwitz deportiert worden. Seine Eltern wurden direkt nach der Ankunft
ermordet. Hans und sein Bruder Ernst wurden als Zwangsarbeiter beim Aufbau des Buna-Werkes der
I. G. Farben in Monowitz und in den unterirdischen Fabriken bei der V-2-Raketenproduktion im
KZ-Dora-Mittelbau eingesetzt. Nach der Befreiung in Theresienstadt kehrte Hans Frankenthal in
seine Heimatgemeinde zurück. Er musste die schmerzliche Erfahrung machen dass niemand sich für
seine Geschichte und die Verfolgung und Ermordung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus
interessierte.