Als Tochter des ersten deutschen Botschafters nach dem Zweiten Weltkrieg kam Juliana Gregor
1952 als Neunjährige nach Bolivien. Die alteingesessene deutsche Kolonie war deutschnational
eingestellt viele ihrer Mitglieder waren überzeugte Nazis. In den 1930er-Jahren war Bolivien
für die von den Nationalsozialisten verfolgten Juden zu einem begehrten Zufluchtsland geworden.
Nach dem Krieg folgten ihnen NS-Täter die sich der Strafverfolgung in Europa entziehen wollten
allen voran Klaus Barbie der Schlächter von Lyon sowie Nazis wie Hans Ertl einst Kameramann
von Leni Riefenstahl. Dessen Tochter Monika soll den Mörder von Che Guevara erschossen haben.
Juliana Ströbele-Gregor lernte Menschen aus beiden Einwanderergruppen kennen. Sie setzt sich
mit den Lebenswelten der aus völlig unterschiedlichen Gründen in die Anden Geflohenen und ihren
wechselseitigen Beziehungen auseinander.