Die Todesmärsche aus den Konzentrationslagern kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren
das letzte nationalsozialistische Gesellschaftsverbrechen. Martin Clemens Winter stellt die
Rolle der deutschen Bevölkerung bei den Räumungstransporten in den Mittelpunkt seiner Studie
die sich auf zahlreiche neu erschlossene Quellen aus internationalen Archiven stützt. Dabei
untersucht er nicht nur den ländlichen Raum die maßgeblichen Akteure und typische Situationen
während der Todesmärsche sondern auch die Nachgeschichte dieser Massenverbrechen vor der
Haustür: die juristische Ahndung durch alliierte und deutsche Behörden die Suche nach den
Opfern sowie Formen der Erinnerung in der DDR und in der Bundesrepublik.