Die Studie setzt sich zum Ziel die deutsch-deutsche Geschichte als Parallel- Kontrast-
Vergleichs- Perzeptions- und Beziehungsgeschichte zu erzählen. Die erstrebte Historisierung
der gesamtdeutschen Zeitläufte im Spannungsfeld von Teilung und Einheit soll zum einen der
jeweiligen Bündnisintegration den Systemunterschieden und der Eigenentwicklung der beiden
deutschen Staaten Rechnung tragen zum anderen die "Elemente eines gemeinsamen
Erfahrungsraumes" ausloten die bewusst oder unbewusst die Deutschen in Ost und West trotz
zunehmender Entfremdung und sich ausbildender unterschiedlicher Mentalitäten miteinander
verbanden. Die Studie wird den durch wechselseitige Perzeptionen hervorgerufenen Handlungsdruck
und die sich diametral entgegenstehenden Ideologien ebenso wie die innerdeutschen Transfers und
Begegnungen in den Fokus rücken und herausarbeiten wie die politisch Verantwortlichen in Bonn
und Ost-Berlin auf Prozesse Krisen Konjunkturen und Trends reagierten die für beide deutsche
Staaten gleichermaßen zur Herausforderung wurden. Dabei muss die Dialektik von Verflechtung und
Abgrenzung von Kooperation und Konfrontation aufgezeigt die politische und gesellschaftliche
Relevanz von Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der historischen Entwicklung dargelegt
werden. Wenn auch der normative Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur auf keinen Fall
verwischt werden darf wird in dieser Arbeit eine genetisch-strukturelle Vorgehensweise gewählt
und der Analyse der Geschichte der DDR nicht weniger Raum eingeräumt als der der
Bundesrepublik. Schwerpunkte werden auf die Bereiche Politik Wirtschaft Gesellschaft
Rechts- und Justizentwicklung Sozialkultur und Kultur gelegt. Um dem prägenden Charakter
politischer Herrschaft gerecht zu werden steht eine Analyse der außen- und innenpolitischen
Prozesse und ihrer formativen Wirkung jeweils am Anfang der in fünf Großkapitel aufgeteilten
Darstellung.