Eisners Ermordung war kein Zufall hatte der erste Ministerpräsident des Freistaates Bayern
doch eine Politik betrieben die ihm neben posthumen Ehrungen vor allem auch hasserfüllte
Botschaften bescherte. Jene hier in Auswahl edierten Schmäh- und Drohbriefe deuteten bereits an
welche Gefahr für das Leben Kurt Eisners tatsächlich bestanden hatte. Zum einen wurde Eisners
Haltung gegenüber der Entente sowie sein kompromissloser Umgang mit der Frage der deutschen
Kriegsschuld kritisiert. Zum anderen spielte Eisners jüdische Herkunft immer mehr eine Rolle
dafür dass der Ministerpräsident obwohl selbst Atheist und kein praktizierender Jude zu
einer Art jüdischem Agenten aus Galizien der im Namen des sowjetrussischen Bolschewismus den
Niedergang Bayerns und Deutschlands vorbereiten sollte stilisiert wurde. Diese Darstellung
taucht in den Schmäh- und Drohbriefen immer wieder auf und ist Anlass für echte Drohungen die
des Öfteren auch den Tod Eisners fordern.