Die Landschaft der privaten DDR-Museen galt in der Forschung lange als ein abseitiges Terrain.
Auch in den geschichtspolitischen Auseinandersetzungen um die Aufarbeitung der SED-Diktatur
wurde diese Museumswelt meist lediglich unter dem Schlagwort der Ostalgie subsumiert. Der
Verharmlosungsvorbehalt mit dem diesen Amateurmuseen begegnet wurde färbte in erheblichem
Maße auch auf das gesamte Themenfeld des DDR-Alltags ab. Es dauerte schließlich bis zur
Fortschreibung der Gedenkstättenkonzeption im Jahr 2008 bis das Alltagsleben in der DDR zu
einem förderungswürdigen Thema staatlicher Museumsarbeit erklärt wurde. Die vorliegende Arbeit
skizziert den Diskussionsverlauf um dieses zentrale Streitthema der DDR-Erinnerung und
untersucht anhand von vier Museen das von wechselseitigen Widerlegungsambitionen geprägte
Verhältnis von privater und öffentlicher Museumsarbeit.