Friedrich Stampfer (1874-1957) hat sich gleichermaßen als Publizist und Politiker einen Namen
gemacht. Ab 1904 betrieb er einen Pressedienst für sozialdemokratische Regionalzeitungen. Von
1916 bis 1933 war er (kurz unterbrochen) Chefredakteur des SPD-Hauptblatts Vorwärts. Als
Publizist verfasste Stampfer auch Programmschriften ein Geschichtswerk zur Weimarer Republik
und zuletzt Memoiren. Er war in den Weimarer Jahren aber zugleich Reichstagsabgeordneter und
Mitglied des Vorstands der SPD. Im Hintergrund war er an der Abfassung vieler historisch
bedeutsamer Texte beteiligt z. B. an der Rede von Otto Wels gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz
1933. Eine wichtige politische Rolle spielte er in der Exilzeit während der NS-Diktatur in Prag
Paris und New York bevor er - 1948 zurückgekehrt - die Entstehung und frühe Entwicklung der
Bundesrepublik kritisch begleitete. Aus Stampfers zahlreichen Publikationen wird ein möglichst
facettenreiches Bild seines Wirkens gezeichnet.