Mit dem vorliegenden Sammelband wird ein lange vernachlässigter Aspekt der
deutsch-französischen (Konflikt-)Geschichte in den Blick genommen. Unter deutscher Besatzung
(und teilweise mit Unterstützung des Vichy-Regimes) wurden ab 1942 rund 7000 Frauen aus dem
besetzten Frankreich in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Die meisten von
ihnen waren Widerstandskämpferinnen. Weniger bekannt ist die Tatsache dass eine Reihe von
ihnen auch aus anderen Gründen deportiert wurde. Die Heterogenität der Gruppe und die jeweilige
Begründung für die Deportation durch die Verfolgungsbehörden werden in diesem Band erstmals in
ihrer ganzen Komplexität dargestellt. Die Autor:innen der insgesamt neunzehn Beiträge
beleuchten darüber hinaus die Bedingungen und Umstände von Verfolgung und Haft ebenso wie deren
Nachwirkungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt welche
Bedeutung die Geschlechtszugehörigkeit für Widerstand Verfolgung und Deportation von Frauen
hatte. Mit den zahlreichen erstmals auf Deutsch erschienenen Beiträge leistet der Band einen
zentralen Beitrag zum deutsch-französischen Wissen(schaft)stransfer.