Seit 1933 bestimmte Albert Schäfer die Unternehmenspolitik der Phoenix Gummiwerke AG. Während
der nationalsozialistischen Herrschaft beinhaltete dies die Umstellung auf Kriegswirtschaft
die Arisierung von Unternehmen den Einsatz von Zwangsarbeiter:innen sowie die Beteiligung an
der Ausbeutungspolitik in den besetzten Gebieten Europas. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs
prägte Schäfer auch als langjähriger Präses der Handelskammer Hamburg die öffentliche
Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in Hamburg mit. Vielfache
Ehrungen die 1956 ihren Höhepunkt in der öffentlichen Inszenierung seines 75. Geburtstags und
dem zu diesem Anlass wiederbegründeten Matthiae-Mahl fanden ließen ihn auch selbst zum
Gegenstand städtischer Erinnerungskultur und Geschichtspolitik werden. Das Bild vom Ehrbahren
Kaufmann hatte darin einen zentralen Platz.