'Er hat dem Bundestag viel Farbe gegeben und viele unserer Kollegen haben bei mancher
Gelegenheit bedauert dass seine Stimme im Chore fehlte.' So beschrieb der sozialdemokratische
Bundestagsvizepräsident Carlo Schmid im Jahr 1964 den verstorbenen Kommunisten Heinz Renner. Zu
diesem Zeitpunkt war die KPD in der Bundesrepublik bereits seit acht Jahren verboten. Doch wie
klang die kommunistische 'Stimme im Chore' der parlamentarischen Demokratie? Der Band macht
sich auf die Suche nach dem Ort des Kommunismus in westeuropäischen Demokratien seit 1945. Er
fragt nach den Wechselwirkungen von kommunistischen Parteien und liberal-demokratischer Ordnung
nach Anpassungen Verschmelzungen und gegenseitigem Einfluss. Dabei richtet sich der Blick nach
Westdeutschland Italien Frankreich Spanien Portugal Großbritannien und in die Niederlande.
Die Beiträge verdeutlichen wie Kommunistinnen und Kommunisten von dem demokratischen Kontext
geprägt wurden in dem sie sich bewegten und welche Wirkung sie darin entfalten konnten.