In Zeiten als Integration noch ein Fremdwort war wuchs ein Junge dessen Eltern aus dem armen
Andalusien ins reiche Badnerland gekommen waren mitten im Schwarzwald auf in einer Welt die
er sich da sie freundlich zu ihm war Tag für Tag mehr zu eigen machte. Alle Erfahrungen waren
zugleich Spracherlebnisse das Eintauchen in Sprache offenbarte einen Kosmos in dem die
Menschen die Natur die Regeln des Lebens Lieder und Gerüche ihre Bedeutung erhielten. Und
Sprache - insbesondere die Herzenswärme des Alemannischen - schenkte José Oliver das Gefühl von
Heimat Geborgenheit Integration. Fremdenzimmer erzählt von der Liebe zu den Worten mit der
eine zunächst fremde Welt sich mehr und mehr öffnen begreifen und bewundern lässt. »José F.
A. Oliver gehört zu den herausragenden Lyrikern und Essayisten unserer Zeit. Die Sprachmagie
seiner Verse sowie seiner Prosa die ein Alphabet aus Aufbruch und Ankunft deklinieren sind
von analytischer Prägnanz fein durchdacht und dabei von haptischer Lebenslust durchzogen.« Aus
der Begründung der Jury zum Heinrich-Böll-Preis 2021