Die Zahl der Naturkatastrophen ist innerhalb der letzten 20 Jahre enorm gestiegen. Allein im
Laufe des Jahres 2010 ereigneten sich eine Vielzahl von Naturereignissen. Dabei ist deren
Schadensausmaß häufig von immenser Größe. Die Häufung und zunehmende Intensität dieser
Ereignisse lässt immer wieder die Diskussion nach den Ursachen und möglichen Lösungswegen
aufkommen. Dabei vermuten viele eine anthropogen verursachte Klimaänderung welche in der
Zukunft noch weit verheerendere Auswirkungen haben könnte. Die vorliegende Arbeit beschäftigt
sich mit der Versicherung von Umweltrisiken im Kontext des Klimawandels. Dabei wird den
zentralen Fragen nachgegangen ob Naturgefahren überhaupt versicherbar sind wie sich deren
Risiko angemessen kalkulieren lässt und welche Mittel im Rahmen eines erfolgreichen
Risikomanagements angewendet werden können. An erster Stelle wird sich mit den
Begrifflichkeiten der Naturgefahr des Naturrisikos und der Naturkatastrophe
auseinandergesetzt. Wo liegen die Unterschiede und wie hängen die Terminologien zusammen? Im
Anschluss daran wird die Diskussion um den Klimawandel aufgegriffen. Es erscheint unstrittig
dass sich das globale Klima verändert. Uneinigkeit herrscht jedoch bezüglich der Ursachen und
zukünftigen Entwicklungen. Vor allem für die Versicherungsbranche ist eine Prognose der
klimatischen Veränderungen in den nächsten Jahren von großer Bedeutung. Aus diesem Grund wird
untersucht welchen Einfluss der Klimawandel auf den Bereich der Versicherungen hat und ob die
Zunahme der Schäden im Zusammenhang mit dem Klimawandel steht. Zu diesem Zweck werden zwei
Regressionsanalysen vorgenommen. Im vierten Kapitel steht der Begriff des Risikos im
Vordergrund. Warum werden Versicherungen überhaupt nachgefragt und welchen Risiken ist die
Versicherungswirtschaft ausgesetzt? Anschließend werden die wichtigsten Instrumente im Rahmen
des Risikomanagements kurz erläutert und eine genaue Definition des Schadens vorgenommen. Eine
Analyse der Versicherbarkeit von Umweltrisiken erfolgt schließlich im fünften Kapitel. Dies
geschieht auf der Grundlage allgemeiner Kriterien der Versicherbarkeit. Im Anschluss daran
werden die Möglichkeiten zur Erweiterung der Versicherbarkeitsgrenzen aufgezeigt. Beispielhaft
werden dabei die Optionen der Rückversicherung Katastrophenanleihen und Versicherungsderivate
angesprochen. Den Abschluss bildet eine empirische Untersuchung in welcher die subjektiven
Wahrnehmungen von Umweltrisiken unter die Lupe genommen werden. Als Instrumentarium wird eine
Umfrage gewählt welche die individuellen Einschätzungen der Teilnehmer herausfiltern soll.