Alle metaphysischen Begriffsdichtungen und viele der geschilderten okkultistischen Abweichungen
von der Erfahrungswissenschaft sind nur verschiedene Formen des Stammelns in das der Mensch
verfällt wenn er das unaussprechliche Geheimnis der Welt formulieren möchte. Einer Studie der
Universität Hohenheim zur Folge sind mindestens ein Zehntel aller Deutschen esoterischen
Praktiken gegenüber aufgeschlossen Tendenz steigend. Esoterik scheint als wertevermittelnde
Weltanschauungsschablone etabliert zu sein. Tatsächlich sind esoterische Phänomene nach wie vor
mysteriös und unerklärt. Wie kommt es zu telepathischen Verbindungen? Wieso schlägt ein Pendel
aus? Was steckt hinter der Vision eines Mediums? Im vorliegenden Werk beleuchtet der Psychologe
Richard Baerwald okkulte Phänomene nicht etwa mittels übersinnlicher Wunderdinge sondern
analysiert diese anhand unterbewusster Prozesse und physikalischer Gesetze. Dabei gelingt ihm
der Spagat zwischen wissenschaftlicher Entmystifizierung und respektvoller Anerkennung dieser
auch heute noch nicht vollständig entwirrbaren Rätsel. Geboren in Königsberg war Richard
Baerwald (1867 1929) Dozent für Psychologie und Pathologie des Seelenlebens in Berlin. In
seinen letzten Lebensjahren widmete er sich zunehmend der Parapsychologie sowie dem Okkultismus
und war für zwei Jahre Herausgeber der Zeitschrift für Kritischen Okkultismus.