Philipp Scheidemanns Erinnerungen sind ein wichtiges Zeugnis einer von starken Umbrüchen
geprägten Zeit und verdeutlichen die Entstehung und das Scheitern Weimars in seiner ganzen
Dramatik und Tragik. Sie zeigen das Leben eines Sozialdemokraten der charaktervoll und
rhetorisch gewandt für seine Ideale kämpft und zeitlebens neben Ebert Erzberger und Stresemann
vielleicht die Verkörperung der Weimarer Republik bleibt. Der erste Band zeichnet den Weg der
politischen Anfänge Scheidemanns seine Ohnmacht hinsichtlich des drohenden Kriegsausbruchs und
seine wachsende Rolle als Zielscheibe deutschnationalen Hasses seitens der Republikfeinde von
rechts ebenso wie von links. Eindringlich unaufdringlich schildert Scheidemann die
Schicksalstage der Weimarer Republik die eng verbunden sind mit seinem eigenen politischen
Scheitern und zeigt dass die Handlungsspielräume zu eng waren um der unfassbar großen
Verantwortung gewachsen sein zu können. Andre Seegers geb. 1974 ist Historiker und Germanist.
Er unterrichtet Deutsch und Geschichte an einem Hamburger Gymnasium.