Stefan Zweig schildert das Leben Marie Antoinettes von ihrer Kindheit in Österreich bis zu
ihrer letzten Nacht in Versailles in Frankreich. Einfühlsame und detaillierte Beschreibungen
zeigen die "Königin des Rokokos" als sorglos-heitere junge Frau die auf unzähligen
durchtanzten Maskenbällen alle Pflichten einer Königin vergisst. "Wo aber die an den
Augenschein streng gebundene Forschung endet beginnt die freie und beschwingte Kunst der
Seelenschau wo die Paläographie versagt muss die Psychologie sich bewähren deren logisch
eroberte Wahrscheinlichkeiten oft wahrer sind als die nackte Wahrheit der Akten und Fakten.
Hätten wir nichts als Dokumente der Geschichte wie eng wie arm wie lückenhaft wäre sie! Das
Eindeutige das Offenbare ist die Domäne der Wissenschaft das Vieldeutige das erst zu
Deutende und zu Klärende die zugeborene Zone der Seelenkunst wo das Material nicht ausreicht
für papiernen Beweis bleiben noch unermessliche Möglichkeiten für den Psychologen. Das Gefühl
weiß von einem Menschen immer mehr als alle Dokumente." Stefan Zweig (Marie Antoinette)