Der Dichter kann lediglich aus seinen Versen verborgene Nester bauen die nur jene entdecken
die nach Worten und nach keimenden Samenkörnern suchen.(...)An meinem Fenster fährt gerade ein
Auto vorüber in dem nur der Fahrer sitzt. Er trägt Maske und hält die Fenster geschlossen
obwohl die Frühlingssonne wärmt. Draußen un- ter der Dachrinne desselben Hauses spielt sich
etwas eigentlich weit Schrecklicheres ab. Ein riesenhafter Rabe hat den Augenblick genutzt und
sich aus dem Nest eines Drosselpaares eines der nackten Jungen geschnappt die mit
aufgesperrten Schnäbeln die Fütterung erwarten. Der Rabe verschlingt es im Flug während ihn
der Singvogel der mir die Brotkrumen fast aus der Hand frisst besinnungslos angreift.Um uns
her weit weg oder in der Nähe findet beinahe ununterbrochen ein unsichtbares Massaker
statt.Viren Bakterien Insekten Vögel Menschen und unerfüllte Träume werden ständig von den
Raben der Gier und des Hungers geraubt und vertilgt.(...)Ich glaube wir werden noch lange
Masken tragen selbst wenn sie nicht mehr nötig sind! Der Mas- kenzwang ist in Amerika
vielerorts aufgehoben worden aber die Leute laufen immer noch maskiert herum.Ich entsinne mich
wie sehr ich mich vor Jahren wunderte wenn ich Menschen auf Flughäfen oder ganze Reisegruppen
mit Schutzmasken sah welche die alten Städte Europas oder die neuen Amerikas
besichtigten.Anfangs dachte ich sie trügen sie wegen einer möglichen Pollen- oder
Pflanzenallergie oder als Schutz gegen den Staub einer allzu alten oder allzu neuen Geschichte.
Die Masken erschienen eher wie ein Schutzschirm gegen die Umgebung. Nun sind wir soweit dass
wir sie alle tragen als Teil einer Pflicht- uniform. Ich hatte mich daran gewöhnt an Blicken
und Stimmen Menschen zu erkennen die aus einem anderen Territorium kamen. Jenem der Angst.Wenn
wir nicht aufpassen könnte die Maske zum Zubehör unserer Alltagskleidung werden. Zur Klei-
dungsroutine wie die Krawatte für Männer oder hochhackige Schuhefür Frauen.Adrian Sngeorzan