Lebenserinnerungen großer und erfolgreicher Menschen gehören zu den anziehendsten und
nützlichsten Schriften. Sie gewähren Einblick in die Tiefen bevorzugter Seelen ja in die
geheimnisvolle Werkstatt Gottes selbst wo er die Werkzeuge zur Durchführung seiner Pläne
formt. Das gilt auch und zwar in hervorragendem Maße von den vorliegenden Blättern in denen
Mutter Maria-Teresa vom Hl. Josef die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihres Werkes
schildert. Den Ausführungen kommt ein eigener Reiz zu: Mutter Maria-Teresa ist Konvertitin
Tochter eines lutherischen Superintendenten und Gründerin einer weitverbreiteten Kongregation
der Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu. Man kann ihre Erinnerungen nicht ohne
Ergriffenheit lesen: Der Herr führte sie dunkle und steinige Wege. Menschen von denen sie
Förderung erwarten sollte verkannten sie ließen sie im Stich waren ihre Gegner darunter
Bischöfe und Priester. Demütig ertrug sie es. Unentmutigt ja voll Leidensfreude ging sie
ihren Weg. Ohne Erbitterung und ohne Anklagen schrieb sie ihrer eigenen Armseligkeit die Schuld
zu dass ihre Stiftung lange nicht für ein Werk Gottes gehalten wurde. Durch diese
Lebenserinnerungen bleibt Mutter Maria-Teresa ihren geistlichen Töchtern durch alle
Generationen nahe. Von ihnen wird wie von ihrer Person "eine Welle der Kraft und der
Ermutigung" ausgehen. Auch die anderen Ordensleute werden mit Nutzen danach greifen. Das
Streben nach Harmonie von Zucht und Liebe tut allen not. "Wo die hl. Regel nicht dem Geiste
nach gehalten wird weicht der Segen ... Aber die Liebe kommt an erster Stelle!" (P. Dr.
Antonius Wallenstein OFM)