Die ökonomisch und technologisch wertvolle Triebkraft die von Innovationsclustern ausgeht
wird in der öffentlichen Diskussion kaum noch in Frage gestellt. Der wirtschaftliche Erfolg
weltweit bekannter Cluster wie das Silicon Valley (Software Halbleitertechnologie) Bostons
Route 128 (Biotechnologie Medizintechnik) oder der Großraum Stuttgart (Automotive) stützen
diese These. Daher verwundert es kaum dass Cluster in der politischen Denkweise zu einem
verheißungsvollen Allheilmittel der Wirtschaftspolitik avanciert sind. Die damit verbundene und
gerne vernachlässigte Problematik liegt in einem eklatanten Erkenntnisdefizit bezüglich der
tatsächlich innovationsfördernden Prozesse innerhalb eines Clusters. In der Wissenschaft
herrscht dahingehend Einigkeit dass eine reine Agglomeration von Unternehmen und
Forschungseinrichtungen einer Branche noch kein Cluster ausmacht. Dies wird nicht zuletzt durch
den Umstand belegt dass immer wieder Initiativen zur Schaffung neuer Innovationscluster
scheitern oder gewachsene Cluster an Zugkraft verlieren. Insbesondere Kooperationen zwischen
Universität und Industrie in hochschulnahen Innovationsclustern liegen weit hinter den an sie
gestellten Erwartungen aufgrund mangelnder Effektivität und Effizienz in wissensgenerierenden
und -transferierenden Prozessen. Dies ist zumeist auf das Fehlen einer gemeinsamen
Grundstruktur der Vereinbarung gemeinsamer Ziele einer explizit formulierten Vision des
Clusters und der Zielkongruenz der beteiligten Akteure zurückzuführen. Als Reaktion hat die
Forderung nach einem institutionalisierten strategischen Clustermanagement in den letzten
Jahren kontinuierlich zugenommen. Diese Dissertation kommt dieser Forderung nach indem sie
eine Möglichkeit aufzeigt wie hochschulnahe Innovationscluster strategiebasiert und
gleichzeitig anwendungsorientiert zu konzipieren sind. Dazu ist dem Innovationscluster ein
Geschäftsmodell zugrunde zu legen welches die Akteure in ihrem Handeln strategisch ausrichtet
die gemeinsamen Prozesse gestaltet und aus den eingebrachten Ressourcen und Kernkompetenzen
nachhaltige Wettbewerbsvorteile für das Cluster als Ganzes und die Akteure im Einzelnen
generiert. Der Vorteil der entwickelten Vorgehensweise liegt in ihrem modularen Aufbau. Diese
reduziert die Komplexität bei der Erarbeitung des Geschäftsmodells deutlich erlaubt aber
gleichzeitig die Adaptierbarkeit auf den jeweiligen Anwendungsfall.