Voraussetzung für die gezielte Erzeugung und Optimierung von funktionalen Oberflächen ist die
Kenntnis des Zusammenhangs zwischen Fertigungstechnologien den erzielbaren Oberflächen- und
Randzoneneigenschaften sowie dem Funktionserfüllungsgrad im Produkteinsatz. Liegen diese
Kenntnisse vor so können ausgehend vom gewünschten Einsatzverhalten die erforderlichen
Oberflächeneigenschaften abgeleitet und in einem nächsten Schritt eine Prozesskette gestaltet
werden die diese Eigenschaften gezielt erzeugt. In der industriellen Praxis ist die Kenntnis
dieser Zusammenhänge meist nicht oder nur unvollständig vorhanden weswegen eine
funktionsorientierte Prozessauslegung häufig unterbleibt. Daher erfolgte im Verbundprojekt
PlanPP das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde die
Entwicklung einer Methodik zur Identifizierung von funktionsrelevanten Oberflächen- und
Randzoneneigenschaften in der Hartfeinbearbeitung. Dieser Abschlussbericht bietet eine
detaillierte Darstellung der Projektergebnisse. Die durch das Werkzeugmaschinenlabor WZL der
RWTH Aachen entwickelte Methodik wird einerseits allgemeingültig erläutert andererseits
erfolgt die Anwendung der Methodik zur Untersuchung zweier Bauteilfunktionen. Mit dem
Verbundprojektpartner CEROBEAR GmbH wurde der Einfluss der Prozesskette auf die Wälzfestigkeit
von Lagerringen ermittelt. Das Hartglattwalzen von einsatzgehärteten rotationssymmetrischen
Bauteilen zur Steigerung der Umlaufbiegefestigkeit stand für die ECOROLL AG Werkzeugtechnik im
Vordergrund. Die Auswertung der Zusammenhänge zwischen Oberflächen- und Randzoneneigenschaften
sowie dem Funktionserfüllungsgrad erfolgte auf Basis von Messungen durch die Mahr GmbH und die
Stresstech GmbH. Die Grindaix GmbH bildete die im Verbundprojekt entwickelte Methodik im
Softwaretool Technologienavigator ab.