Sollen Kinder im Kindergarten schon eine Fremdsprache lernen? Nach Meinung vieler Erzieherinnen
sollten sie zunächst einmal richtig Deutsch lernen. Obwohl wissenschaftliche Erkenntnisse
eindeutig zeigen dass Mehrsprachigkeit bei Kindern keine Überforderung darstellt entspricht
in Deutschland ein Fremdsprachenfrühbeginn im Kindergarten bisher nicht der Regel. Frühes
Fremdsprachenlernen im Kindergarten darf jedoch nicht als vorverlegter Fremdsprachenunterricht
verstanden werden sondern Ziele Inhalte Methoden und Vermittlungstechniken des
Sprachangebots müssen auf junge Kinder zugeschnitten sein. Bislang wird nur das Konzept der
Immersion von vielen Sprachwissenschaftlern als sinnvolle Vermittlungstechnik für das frühe
Fremdsprachenlernen angesehen. Der Nutzen anderer Sprachvermittlungskonzepte wird in der Regel
bestritten zumal die Kinder eine lange Pause von der Sprachbegegnung im Kindergarten bis zum
Beginn des Englischunterrichts in der Grundschule haben. Da in Deutschland weniger als 1% der
Kindergärten nach der Immersionsmethode arbeiten wird mit dem Nero-Konzept eine Alternative
aufgezeigt die ein freudvolles nachhaltiges Lernen der Kinder ermöglicht. Eine wöchentliche
spielerische Sprachbegegnung ist in drei Phasen unterteilt: Die erste Phase besteht aus
wiederkehrenden Ritualen. In der zweiten Phase wird das Workbook und in der dritten Phase
werden Bewegungsspiele die der Festigung der Themengebiete dienen eingesetzt. Einige einfache
Sprachstrukturen werden in allen drei Phasen ständig wiederholt und auf immer neue
Themengebiete bezogen. Neben der wöchentlichen Sprachbegegnung können viele Bausteine des
Nero-Konzeptes aber auch direkt in den Kindergartenalltag einfließen. Um den Nutzen des
Nero-Konzeptes zu belegen wurde das Konzept einer Nachhaltigkeitsprüfung unterzogen. Die
Leistungen der Kinder wurden mit Hilfe eines Beobachtungsbogens und einer Teststunde erfasst.
Neben dieser systematischen Leistungsbeurteilung und -dokumentation flossen die Beurteilung der
Kinder die schon eine Sprachbegegnung Englisch im Kindergarten erhalten haben sowie die
Einschätzung ihrer Eltern mit in die Analyse ein.