Mit zwölf Jahren kommt Thomas Hürlimann 1963 in das Kloster Einsiedeln und verbringt dort die
nächsten acht Jahre seiner Schulzeit. Er folgt damit einer Familientradition - schon der Vater
war Zögling der Stiftsschule. Aus dem Gespräch heraus erzählt Thomas Hürlimann frei ohne
Manuskript von den Jahren im Internat und doch ist sein Erzählen präzise ausgestaltet. Er
zeichnet seine Lehrer aus der Schule und die Präfekten und Subpräfekten des Internats. Er
berichtet von Qualen des Nichtwissens und den unkonventionellen Wegen der Wissensvermittlung
die bis heute sein Denken prägen. Er erlebt den Umbruch von 1968 der auch in Einsiedeln mehr
als nur ein paar Talare zum Verschwinden brachte. Mit Humor und einem Gespür das Details und
die grossen Veränderungen gleichermassen im Blick hat bewahrt sein Erzählen einen
verschwundenen Kosmos.