»Allwöchentlich stieß die Weltbühne mit Heftigkeit und vollen Lungen einen Weckruf aus«Rudolf
OldenDie Weltbühne genießt einen legendären Ruf. Wer nach einem Dokument intellektuellen
Glanzes sowohl geistreicher als auch scharfer Zeitkritik in der Weimarer Republik sucht wird
zuerst an sie denken. Die schillernden Herausgeber - Siegfried Jacobsohn Kurt Tucholsky und
Carl von Ossietzky - versammelten in den goldenen Zwanzigern die begabtesten Federn
unabhängiger linker Geistesarbeiter. Mit ihrem unerschütterlichen Nimbus als Kulturinstitution
sorgte die Zeitschrift in politischen Dingen von Anfang an für Reibungen und Kontroversen. Ihre
eigenwilligen Interventionen ließen niemanden kalt. Allwöchentlich stieß die Weltbühne das
notierte Rudolf Olden einmal mit Heftigkeit und vollen Lungen einen Weckruf aus: rücksichtslos
schrill unbarmherzig. 25 hier versammelte Artikel aus der Weltbühne dokumentieren als
Zeugnisse einer kritischen Zeitdiagnostik zwischen 1918 und 1933 die Epoche einer Demokratie
zwischen Hoffnung und Krise - und lassen uns von Neuem darüber nachdenken wie anspruchsvoll es
ist die gemeinsamen Grundlagen für Konflikte in der offenen Gesellschaft herzustellen.