Dieser Band versammelt die wichtigsten ideen- und kulturhistorischen Studien des Historikers
Steven E. Aschheim. Sie reichen von den Erfahrungen in den ostjüdischen Schtetl über den
Zionismus als Befreiungsbewegung die ikonischen jüdischen Intellektuellen (Adorno Horkheimer
Benjamin Strauss u. a.) bis zum Umgang mit der Shoa: Assimilation Selbstbehauptung und
Ausgrenzung prägten die deutsch-jüdische Erfahrung zwischen kulturellem Glanz und dem Abgrund
der Katastrophe. In seinen fein gearbeiteten Essays vermag Aschheim immer wieder auch die
Bezüge zur Gegenwart herzustellen - zur Präsenz des Antisemitismus und zur Relevanz
deutsch-jüdischer Geistestraditionen. Im Rückblick auf sein umfangreiches Werk als Historiker
wird deutlich dass Aschheim immer auch der Fragilität jüdischen Lebens nachspürt dessen
Bedrohung nach dem 7. Oktober 2023 eine ganz neue Dimension erreicht hat. Der Ton moralischer
Empörung ist ihm jedoch fremd. Stattdessen möchte Steven E. Aschheim verstehen um im Sinne
historischer Aufklärung die Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte in den deutsch-jüdischen
Konfrontationen und kreativen Symbiosen kenntlich zu machen.