Die Erzählungen schlagen einen Bogen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre:
Jahrhundertelang Teil des Osmanischen Reiches gehörte Bosnien nun zur Föderativen
Volksrepublik Jugoslawien.Samokovlija wirft Schlaglichter auf die wechselvollen
Machtverhältnisse denen eines gemeinsam ist: die Ausgrenzung und Verfolgung der Juden.
Anrührend und voller Empathie lässt er die jüdische Enklave Bosniens die überwiegend aus
Sepharden besteht auferstehen. Die ärmlichen Lebensumstände seiner Figuren beschreibt er
höchst realistisch sein besonderes Interesse gilt jedoch ihrem Denken und Fühlen: Samokovlija
schlüpft gleichsam in ihre Haut. Der arme Händler Juso der schwermütige Schuster Rafael Macoro
und die leidenschaftliche Zigeunerin Hanka erscheinen vor dem Leser plastisch wie auf einer
Bühne. Mit all ihren Sehnsüchten und kleinen Freuden die dem mühseligen Alltag abgetrotzt
sind. Menschen die ihre Würde bewahren sich den beengten Verhältnissen widersetzen die eines
fordern: das Recht auf Freude im Leben.