"Ich will kein Rest sein." Mit diesem Satz beginnt eine jahrzehntelange Suche - nach der
eigenen Herkunft nach den verschütteten Geschichten einer jüdischen Kaufmannsfamilie und nach
einem Platz im Schatten der Überlebenden. Frank A. Stern erzählt in seiner vielschichtigen
Romanbiografie die Geschichte der "Kleinen Kronheim" die früh beginnt Bruchstücke familiärer
Überlieferung zu sammeln. Was die Mütter und Großmütter ihr anvertraut haben wächst zu einer
dichten Erinnerungslandschaft heran - über Generationen Zeiten Grenzen hinweg. Von den
Töchtern Wiener Tuch- und Weinhändler des 17. Jahrhunderts bis zu jenen Vorfahren die in
Ostpreußen Breslau New York Haifa oder in Kibbuzim neu zu leben begannen. In leisen
intensiven Bildern entfaltet sich eine Suche nach Identität Sprache Erinnerung. Die
Vergangenheit lebt in Fragmenten in widersprüchlichen Stimmen in dem was verschwiegen wurde
und doch weiterwirkt. "Die Suche der Töchter" ist eine literarisch verdichtete Erkundung der
inneren Nachwirkungen jüdischer Familiengeschichte - ein eindrucksvolles Zeugnis von
Erinnerungskraft und zugleich ein Buch über das Leben mit der Last des Überlebens. Frank A.
Stern gelingt mit diesem Roman ein eindrucksvolles literarisches Erinnerungswerk das jüdische
deutsche und europäische Geschichte so nahbar werden lässt.