Spuren eines vergessenen FotografenDie Alfred Ehrhardt Stiftung hat eine wirkliche
Wiederentdeckung zu präsentieren: Sie widmet Fred Koch (1904 1947) einem der wohl
interessantesten Fotografen der Weimarer Republik der nur noch wenigen Spezialisten bekannt
sein dürfte eine Ausstellung und diesen Katalog. Fred Koch hat sich in seinen neusachlichen
SchwarzWeiß-Fotografien vorrangig auf Detailaufnahmen von Pflanzen und Kristallen Korallen
und Schalentieren sowie Insekten konzentriert. 1922 23 war er durch Albert Renger-Patzsch
mit der Fotografie in Berührung gekommen als dieser das Bildarchiv des Folkwang-Verlags
leitete und dafür im großen Stil Pflanzen ablichtete. Entgegen dem von Renger-Patzsch
favorisierten nüchtern-sachlichen Stil betonen die Aufnahmen Fred Kochs die florale Schönheit
und Anmut der Pflanzen wie auch ihre Pracht. Fast schon theatralisch arbeitete er mit
Lichtreflexionen und starken Schattenwirkungen die Plastizität der aufgenommenen Objekte
heraus. Zudem galt Fred Koch als unermüdlicher Tüftler: Er entwarf Spezialkameras für extreme
Tiefenschärfen optimierte die Apparaturen und studierte bis ins kleinste Detail die
Ausleuchtungsmodalitäten. Zu wünschen wäre dass diese Publikation dazu beitragen kann den
Namen Fred Kochs endgültig in der Fotografie der Neuen Sachlichkeit zu
etablieren.Ausstellung:Alfred Ehrhardt Stiftung Berlin: 15 1 24 4 2022