Cecily Browns unheimliche Kunst Daniel Kehlmann mit dem Roman »Die Vermessung der Welt« (2006)
der international erfolgreichste deutsche Autor der 2000er Jahre schreibt in diesem eleganten
Büchlein über Cecily Browns neueste Bilder: »Man kann es auch nüchterner sagen: Cecily Browns
Kunst zeigt wie oberflächlich und uninteressant der scheinbare Gegensatz zwischen Gegenstand
und Abstraktion ist. Denn in einem hat der Konstruktivismus ja recht: Wir selbst fügen nach
unseren eigenen nicht eben zuverlässigen Regeln aus einem Wirrwarr der Eindrücke ein
bewegliches brüchiges Modell zusammen. Wir betrachten ja unsere Umgebung nicht einfach wir
bewegen uns durch sie somit zerfällt unsere Außenwelt dauernd ordnet sich neu und immer
anders und nur die ständige Arbeit unseres Bewusstseins erhält uns den Anschein von Konstanz.
Cecily Brown verfremdet die Welt nicht sie malt sie so wie sie eigentlich ist ein Spiel von
Farbe und Schatten.« Ausstellung: CFA Contemporary Fine Arts Berlin: 17 9 - 29 10 2022